JESSICA LABBADIA
WEGWERFGESELLSCHAFT MAL ANDERS
Na, schon die Grillsaison eröffnet? Zu so einem Steak im Park gehört ja auch das ein oder andere Feierabendbier… So groß aber die Motivation auf’s erste get together ohne Handschuhe und Wollmütze ist, so nervig ist das Aufräumen danach.
Vor allem, wenn man an die geleerten, aber leider noch tropfenden Bierpullen denkt! Soll man die jetzt etwa wieder quer durch die Stadt schleppen…? Stinkt doch in der Bahn. Ach naja, die paar Cent… Und ZACK – landen die Dosen im nächsten öffentlichen Mülleimer.
Oder auch nicht. Als ich am Wochenende nämlich in Berlin unterwegs war, habe ich zum ersten Mal die Entdeckung mit der Pfandkiste gemacht: Die Dinger hängen an so manchem Laternenmast und jeder, der auf das Kleingeld verzichten kann, hat die Möglichkeit, seine Flaschen dort abzustellen und dem nächsten Pfandflaschensammler zu überlassen, der somit nicht mehr länger im Schmutz rum wühlen muss!
Ab in die Kiste!
Die Initiative „Pfand gehört daneben. Weil man Geld nicht einfach wegwirft!“ stammt vom Berliner Matthias Gomille, der sich mit der Fairtrade-Getränkefirma „Lemonaid“ aus Hamburg zusammenschloss, um Flaschensammlern entgegenzukommen.
Und Eigendynamik sei Dank hat sich der Trend zur öffentlichen Pfandkiste mittlerweile nicht nur auf St. Pauli und in Berlin durchgesetzt, auch München macht mit und sogar in Dresden oder Freiburg wurden schon erste Laternen-Kisten gesichtet. Wäre das auch was für eure Stadt?
Dann könnt ihr auch einfach einen leeren Kasten aufschneiden, loch rein, Kabelbinder dran und fertig ist die kleine Geste für eine bessere Gesellschaft. Zur Anleitung geht’s hier entlang!
Prominente Supporter
Bands wie die Beatsteaks oder Jennifer Rostock heben ihre grünen Daumen hoch und werben auf Plakaten für das Pfandkisten-Prinzip!
Und jetzt mal Butter bei die Fische: Bringt ihr eure Flaschen immer weg? Oder wärt ihr vielleicht auch froh, wenn ihr lästige Dosen schnell mal in so nem Kasten los werden könntet?
