Diese eine Freundin, die ihre Finger einfach nicht von kleinen Beauty-Makeln lassen kann und mit den Worten „Halt mal still“ immer näher an dein Gesicht kommt. Nein, ich will nicht auf den Fund eines Eiterpickels hinaus, sondern auf den eines Hexenhaars oder Teufelshaar. Diese kleinen Quälgeister sind Haare, die an Stellen wachsen, wo sie überhaupt nicht hingehören und ich muss zugeben: Ich bin genau diese „Halt Mal Still“-Freundin, allerdings soll sich das jetzt ändern. Denn ich habe dazugelernt, dass man manchmal die Finger weg lassen sollte…
Was sind Hexenhaare überhaupt?
Wo Haare am Körper wachsen, ist genetisch bedingt. Dabei wird unterschieden zwischen Kopfhaar und Körperbehaarung. Haare können vor Kälte und Bakterien schützen. Oder sie dienen an anderen Stellen dazu, Reibung zu verhindern.
Nur auf Handflächen und Fußsohlen findet man keine Körperbehaarung – ansonsten ist der der Körper mit rund 5 Millionen Haaren bewuchert. Schon irgendwie beeindrucken oder? Nur 150.000 Haare davon sind Kopfhaare. Der Rest ist Flaumhaar, das sich über den ganzen Körper zieht.
Beim Hexenhaar ist es so, dass es sich rein theoretisch um ein „verirrtes“ Haar handelt, das aus einer Pore mit Gendefekt kommt. Der Körper hat ein Haar an einer Stelle angesiedelt, wo eigentlich kein Haar hingehört. Diese Zelle liegt quasi an der falschen Stelle. Zupft man das Hexenhaar also aus, wachst ein neues Haar nach.
Warum wachsen Haare besonders häufig aus Muttermalen?
Immer wieder werden Muttermale von einem oder gleich mehreren Haaren besiedelt. Warum ist das so? Es handelt sich bei einem Muttermal, das man von Geburt an hat, um eine angeborene Pigmentstörung. Die Zellen der Haut sind verändert. Hier siedeln sich auch besonders gern verirrte Haarzellen an und sprießen dann aus dem Muttermal.
Darum solltet ihr die Finger von Hexenhaaren aus Muttermalen lassen!
Da die Hautzellen von Muttermalen eine Neigung dazu haben sich krankhaft zu verändern, sollten die Haare hier tatsächlich nicht gezupft werden. Denn durch das Zupfen können Reizungen und Entzündungen entstehen, die eine Veränderung der Zellen ebenfalls begünstigt. Deshalb hier tatsächlich nur rasieren und nicht zupfen. Außerdem sollte man Muttermale regelmäßig vom Hautarzt auf Veränderungen überprüfen lassen.
Ein normales Hexen- oder Teufelshaar darf gezupft werden. Falls man sich allerdings zu sehr gestört fühlt – im Alter können die wilden Haare auch durchaus noch mehr werden. Da kann dann eine dauerhafte Haarentfernung mit Lasern eine problemlösende Behandlung sein.