DIE KULT-JEANS WIRD 140
Das muss natürlich gefeiert werden! Und welche Location wäre dem Anlass wohl gebührender als das legendäre Soho House in Berlin?
Das Hotel, in dem George Clooney, Matt Damon oder Madonna gerne mal absteigen, wenn sie in der Hauptstadt sind und in dem man sonst nur mit Mitgliedschaft Zutritt bekommt. Aber nicht jeder wird aufgenommen… Das Soho House ist ein Lifestyle-Spielplatz für Musiker, Künstler oder Journalisten. Für Kreative. Aber eben nur bestimmte Kreative. Über die Kriterien und darüber, wer aufgenommen wird und wer nicht, entscheidet alle drei Monate ein 40-köpfiges Komitee. Krawatten zum Beispiel? Gar nicht cool!
Für ein paar andere Blogger und mich hieß es gestern dann: Brunch in der Bibliothek des Soho House. Zwischen Bildbänden, bei Kaffee, Obst und anderen Leckereien an der holzgetäfelten Bar und in roten Plüschsesseln lauschten wir also dem Geschichtsrückblick der 501.
Bewegte Vergangenheit
Und da gibt es so Einiges zu erzählen… Welches andere Kleidungsstück kann schon behaupten, von Präsidenten wie Filmstars gleichermaßen getragen worden zu sein?! Ob Cowboys, Schauspieler James Dean in den 50ern oder Hippies beim Woodstock-Festival – alle trugen schon die 501.
Auch wenn sie im Laufe der Jahre immer wieder neu interpretiert wurde, blieben die charakteristischen Merkmale natürlich bestehen. Die 501 ist das Chamäleon des Zeitgeschehens. Damals Protest und Jugendkultur, heute beliebtes Streetstyle-Teil bei Bloggern. Auch daran soll sich die 501 anpassen und so werden zum Beispiel heute die Taschen kurzerhand für Smartphones vergrößert.
Eine, die sich mit dem Wandel der Jeans-Ikone besser auskennt als jeder Andere ist die Historikerin Lynn Downey. Sie präsentierte uns gestern Morgen vier verschiedene Exemplare, darunter eines der ältesten Jeans-Paare der Welt aus dem Jahr 1879! Wahnsinn… Und da sag‘ nochmal einer „Ich brauch ne neue Hose, meine ist schon so abgetragen…“
Das „Big E“ und seine Sammler
Apropos Vintage: 1971 wurde die Schreibweise auf dem Red Tab, dem kleinen Stofflogo an der hinteren rechten Tasche, von Großbuchstaben auf kleine geändert. Da der Anfangsbuchstabe aber großgeschrieben bleiben sollte, sich an „V“, „I“ und „S“ in der kleinen Schreibweise nichts änderte, sah lediglich das „e“ anders aus. Aus LEVIS wurde also LeVIS.
Müsst ihr euch nicht merken, wichtig ist nur, dass die Jeans mit dem groß geschriebenen „E“ selten sind und Sammlerwert haben. Solltet ihr also zufällig mal beim Stöbern im Secondhandladen auf so ein Exemplar stoßen, kann ich euch nur raten: Unbedingt mitnehmen!